Donnerstag, 18. Juli 2019

06.06.2019 - 02.07.2019

Am 06.06.2019 nahm ich einen Nachtbus nach Shiraz. Der Iran ist einfach zu groß und meine Zeit zu knapp um alles mit dem Rad zu fahren. Zudem besuchte Kimia zur selben Zeit ihre Familie in Shiraz, daher hatte ich direkt jemanden, der mir viel zeigen konnte.
An meinem Geburtstag den 07.06. erreichte ich nach 15 Stunden Busfahrt Shiraz. Shiraz ist eine sehr alte Stadt im Süden des Irans und hat knapp 2 Millionen Einwohnern.
In dem Hostel in dem ich eincheckte lernte ich Romain aus Frankreich kennen. Er ist auch mit dem Rad unterwegs. Wir verstanden uns gut und verbrachten gemeinsam zwei Tage in Shiraz.
Meinen Geburtstagsabend verbrachte ich mit Romain, den Hostel Besitzern und einem belgischen Pärchen, die auch im Hostel zu Gast waren.


 Der Eingang zur sogenannten pinken Moschee.


 Der Innenhof.


 Die pinke Moschee ist sehr bekannt für ihre bunten Fenster, die am Morgen ein schönes buntes Farbenmuster in den Raum projizieren. Wie man sieht waren wir allerdings schon etwas zu spät, da die Projektionen nicht mehr so in den Raum leuchten.





 Die Architektur, die vielen Farben und Muster, die überall zu sehen sind sind wunderschön.


 Die Decke eines Torbogens.








 Ein Bazar.


 Ein altes Hammam. Hammam bedeutet eigentlich nur Dusche, allerdings ist hier auch ein Bad und eine Massage mit gemeint.


 Nicht so einfach zu erkennen. Die Leute nutzen jedes grüne Fleckchen um zu schlafen oder zu picknicken. Selbst der Grünstreifen zwischen einer vielbefahrenen Straße wird genutzt. Ich persönlich könnte da nicht entspannen.


 In Shiraz gibt es viele kleine Gassen.


 Abendessen mit Kimia, Yazna (eine alte Freundin von Kimia) und Romain.


 Abendspaziergang.

Von den anderen werde ich mit einem Geburtstagskuchen überrascht. 


Ein altes Haus in einem kleinen Dorf namens Ghalat in der Nähe von Shiraz. Dorthin führte uns ein  kleiner Tagesausflug.














 In Ghalat gibt es einen kleinen Fluss, der genug Wasser spendet, damit in dieser trockenen Gegend Bäume wachsen können.


 Das Dach des Hafes Grabs. Hafes ist ein im Iran sehr bekannter und wichtiger Dichter. Er lebte im 14. Jahrhundert.


 Das Grabmal.





Der Mond zwischen Baumwipfeln.


Als sich herausstellte, dass Romain und ich die gleichen Pläne hatten entschieden wir zusammen weiterzufahren. Unser Weg nach Yazd führte uns durch die Wüste. Für die 440 km bräuchten wir 5 Tage, da wir am ersten Tag nach gerade mal 20 km von einem Mann zum Picknick in einen Park eingeladen wurden.


Wir verlassen Shiraz.


Die Temperaturen steigen.


Schatten unter einer Brücke. Ansonsten ist es schwierig Schatten zu finden.


Ein Bild im Park mit Moshen, seinem Schwiegervater und einer seiner Töchter.

Nachdem Moshen mit seiner Familie nach Hause gefahren ist, werden wir direkt wieder eingeladen. Diesmal von einer Gruppe junger Männer. Wir essen Melone und rauchen Shisha.





Da es sehr spät wurde, schliefen wir im Park.





Auf dem Weg nach Yazd besichtigen wir Persepolis. Persepolis war eine der Hauptstädte des antiken Perserreichs. Sie wurde 540 vor Christus von den Achämeniden gegründet.


Es ist sehr eindrucksvoll wie gut diese Stadt nach so vielen Jahren noch erhalten ist. Die Archäologen und Forscher sind sich bis heute unschlüssig, wie die Leute damals so große Steine bewegen konnten.




















Diesen Herren treffen wir auf seinem Moped. Er spricht gut Englisch und lädt uns ein. Allerdings sagen wir ab, da wir an diesem Tag noch etwas weiterfahren wollen.


Er schenkt uns ein paar dieser getrockneten Ziegenkäse Bällchen.


Ein schöner Campspot.


Wir müssen auch einen Tunnel durchqueren. Zum Glück ist er beleuchtet.





Reza und seine Tochter warten vor ihrer Stadt auf uns, um uns zu sich nach Hause einzuladen.


Es gibt frischen Kebab.


Abendessen mit Rezas Familie.


Wir fahren weiter...


Pause an einer Raststätte. Es ist unglaublich warm und wir sind froh etwas ins Kühle zu kommen. In vielen Restaurants gibt es neben Stühlen und Tischen auch Holzgestelle auf die ein Teppich gelegt ist. Auf diesen kann man sich setzen und hat es mit den vorhandenen Kissen sehr bequem.





Wir kämpfen gegen Gegenwind. Obwohl es bergab geht, müssen wir in die Pedale treten.


Am Abend finden wir einen Unterschlupf. Es ist ein verlassener Unterstand für Feldmaschinen.


Nachdem ich wegen der Hitze kaum geschlafen habe, weckt uns die Sonne schon früh am Morgen. 





In der Wüste brauchen wir einiges an Wasser. Ich transportierte bis zu 15 Liter Wasser.





Kilometer weit nichts.


Der kleine schwarze Punkt ist Romain.


Im Schatten eines Straßenschilds.


Und es wird heißer... Später steigen die Temperaturen noch auf über 49 °C.


Wir beobachten einen kleinen Tornado.


Nach Kilometern endlich mal wieder ein Minimarket in dem wir unsere Vorräte auffüllen können.





Ein Campspot unter der Fahrbahn.


Der Wind wirbelt den Sand auf, daher ist der Blick auf die Berge sehr unklar.


Dieser Mann spricht uns bei einer Pause an. Er ist LKW Fahrer und hat uns zwei Tage vorher schon gesehen.














Die letzten Kilometer vor Yazd.


In Yazd angekommen finde ich deutsches Bier. Natürlich Alkoholfrei.

Am 15.06. erreichten wir Yazd. Yazd ist eine Stadt in der Kavir Wüste. Hier wohnen  etwa 650 000 Menschen und die Altstadt wurde zum Unseco Weltkulurerbe erklärt.
Hier kamen wir im Greenhouse Hostel unter. Der Besitzer lässt hier alle Radreisenden kostenlos übernachten.
Zwei Tage lang blieben wir dort, besichtigten die Stadt und genossen es auch einfach mal nicht zu tun, da es tagsüber sowieso zu heiß war.


 Die Freitagsmoschee von Yazd.





 Wieder mit sehr vielen Mustern und Farben. In jeder Region sind es andere Muster und Farben.






 Der Innenhof.





 Amir Chakhmaq Komplex. Es enthält eine Moschee, eine Karavanserei, ein Badehaus, eine Bäckerei und Tekyeh (ein Verlsammlungsort für Schiiten).


 Gruppenbild mit einem befreundeten französischen Pärchen, die mit ihrem Bus unterwegs sind.


 Noch ein Bild des Komplex.


Nachtleben in Yazd.


Die Hauswände in der Altstadt sind aus Stein. Als Wärme- und Kälteschutz wird Schlamm und Stroh auf die Steine gestrichen. 


 Ein alter Wasserspeicher.





Die Freitagsmoschee bei Nacht.


Pang links auf dem Bild fährt mit uns von Yazd nach Isfahan. Der Mann neben mir ist Hamed, er arbeitet im Greenhouse Hostel.



Um von Yazd nach Isfahan zu gelangen mussten wir wieder eine Wüste durchqueren. In vier Tagen legten wir rund 330 km zurück. Es war mal wieder sehr heiß, allerdings war es auch echt schön, da wir auf kaum befahrenen Straßen unterwegs waren und daher das Radfahren richtig genießen konnten. Zudem konnten wir auf dem Weg eine alte Karawanserei (Qaleh Khargushi) besichtigen und in Varzaneh machten wir einen Abstecher zu Sanddünen.


Wir fahren los.





Wir sind motiviert.


Es ist unglaublich heiß.


Kilometer lang geht es gerade aus.





Schatten finden wir manchmal unter einer Brücke.


Die Häuser in den Dörfern sind einfach gebaut, aber perfekt für diese heißen Temperaturen.


Ein paar Ziegen.


Ich beim Zieglein füttern. Der Junge passt auf, dass ich auch alles richtig mache.


Die erste Nacht verbringen wir in einem Dorf.


Es wird Abendessen gekocht.





Eine Moschee.


Wir treffen einen Schaufelladerfahrer und ich darf mich mal ins Führerhaus setzen.





Wir durchqueren kleine Dörfer mit engen Gassen.





Es geht weiter gerade aus.











Am Straßenrand entdecken wir eine Echse.





Wir wechseln von asphaltierten Straßen auf Schotterpisten.








Es ist heiß...





Camp Nummer 2.

 Pang hat eine Drohne mit der wir atemberaubende Aufnahmen machen.








Abendessen.


Unsere Zelte und der Sternenhimmel bei Nacht.


Die alte Karawanserei Qaleh Khargushi.











Wir treffen einen Iraner, der mit diesem Camel über Russland nach Frankreich reisen will.


Die Sanddünen von Varzaneh.






An unserem letzten Camp bekommen wir Besuch und uns wird beim Kochen zugeschaut. Wir werden auch eingeladen, allerdings stehen die Zelte schon und wir müssen absagen.



In Isfahan angekommen trennten wir uns von Pang, er übernachtete bei einem Freund.
Romain und ich setzten uns erstmal in einen Park, in dem wir nicht lange alleine blieben. Ein junger Mann kam vorbei und wir verbrachten ein paar Stunden mit Musik und Gesprächen.
Nachdem wir uns verabschiedet hatten, ging es auch für uns zu Freunden, bei denen wir unter kamen.
Wir schliefen bei Farzane, Davud und Tochter Tiara.
Am Abend hatten sie noch Besuch von Freunden. Es wurde gemeinsam gegessen, geredet und gelacht.
Isfahan ist mit ungefähr 1.6 Millionen Einwohnern die dritt größte Stadt Irans. Mit dem Zayandeh Rud Fluss, der die Stadt in einen Nord- und Ostteil teilt, ist es eine sehr schöne Stadt und es gibt viel zu sehen.


 Musik im Park. Diese Flöte heißt Ney.



 Um Isfahan anzuschauen treffen wir Pang wieder. Oft werden wir von Leuten gefragt woher wir kommen und ob wir den Iran mögen.


 Gruppenbild auf der bekanntesten Brücke Irans. SioSe Pol.


 Ein Schneider.


 Naqsch-e-Dschahan. Einer der größten Plätze der Welt.


Der Ali Qapu Palast.


 Sheikh Lotfolla Moschee.


 Die Emam Moschee. Blick von der Terrasse des Ali Qapu Palastes.


 Umringt ist der Platz mit einem überdachten Bazar.


 Die Emam Moschee.








SioSe Pol. Auf Deutsch die Dreiunddreisig Bogen Brücke.








 Die armenische Vank Kathedrale.


 Das innere der Kirche ist voll mit Wandgemälden. Hier zu sehen ist die Hölle und der Himmel.






Aufgrund meines Iran Visums konnten wir leider nur einen Tag in Isfahan bleiben.
Daher nahmen wir schon am 23.06. einen Nachtbus zurück nach Teheran. In Teheran musste sich Romain noch um einige Visa kümmern. Auch wenn man eigentlich beim Reisen frei hat und man morgens nicht zur Arbeit gehen muss, ist es doch auch mal schön nichts zu tun. Auf Dauer ist das viele Radfahren, neue Leute treffen und ständig neue Sachen entdecken sehr anstrengend. Daher genoss ich meine freien Tage um mich mal richtig auszuruhen.

Ich habe über die Zeit von Shiraz nach Yazd und Isfahan ein kleines Video erstellt.
(Das Video habe ich aus Sicherheitsgründen leider von Youtube gelöscht. Ich wollte niemanden unnötig in Gefahr bringen.)

Bitte hier klicken, ihr werdet zu dem Video weitergeleitet.

Am 28.06. setzten wir uns dann ein letztes Mal in einen Nachtbus und fuhren 900 km in Richtung Osten in die zweitgrößte und eine der religiösten Städte des Irans, Mashhad.
Nach einer lautstarken Diskussion, wegen des Preises den wir für unsere
Fahrräder zahlen sollten und nach ca. 12 Stunden Busfahrt kamen wir in Mashhad an.
Amin und seine Frau Parisa nahmen uns herzlichst bei sich auf. Leider drängte das Iran bzw. Turkmenistan Visum. So blieben wir nur eine Nacht in Mashhad.
Doch hatten genug Zeit mit Amin den Heiligen Schrein von Emam Reza anzuschauen.
Der Iran ist das einzige schiitische Land in der Welt. Die Schiiten glauben im Gegensatz zu den Sunniten an die zwölf Emams, die alle Verwandte von Mohammad gewesen sein sollen.

 Auf dem Weg zur Bushaltestelle. Während wir uns unseren Weg durch die Autos bahnen überholt uns langsam ein Auto und Frau drückt jedem von uns eine Handvoll Pistazien in die Hand.


 Im Bus.


 Amin ist Elektroingenieur. Er entwirft für viele neue Hotels und Kaufhäuser die Schaltpläne. Wie zum Beispiel hier. In Mitten eines riesen und luxuriösen Kaufhauses gibt es diese riesige Figur, die ihren rechten Arm bewegen kann.



 Der heilige Schrein.


 Es ist unglaublich voll.


 Wir bahnen unseren Weg durch die Massen.



 Überall sitzen Leute und lesen im Koran oder Beten.


 Immer wieder laufen wir an Buchständern vorbei. Hier kann man sich einen Koran und einen Stein zum Beten herausnehmen. Den Stein legt man vor sich auf den Boden und berührt ihn beim Beten mit der Stirn.


 Der Schrein ist riesig und umfasst mehrere Gebäude und Stockwerke.





 Im Hintergrund das eigentliche Grab von Emam Reza. Eigentlich ist fotografieren nicht erlaubt, daher fühle ich mich etwas unwohl, als Amin ein Bild von uns macht. Man sieht es glaube ich deutlich an meinem Gesichtsausdruck. Meine Ohrringe sollte ich vor Betreten des Schreins herausnehmen.





Rechts und links sind große Bildschirme auf denen ein Mullah (ein Islam Gelehrter) über religiöse Themen spricht.


Unsere Tage im Iran neigen sich dem Ende. Nach zwei Tagen Radfahren und nach knapp 200 km erreichten wir Turkmenistan. Am 2. Juli überquerten wir die Grenze.


 Ein Schattenplatz und ein Kiosk auf einer sonst menschenleeren Straße.











 Eines der wenigen Dörfer, die wir durchquerten.





 Ein kleiner Tornado quert unseren Weg.





 Ein kleines Problem mit Romains Fahrrad, welches er aber schnell reparieren konnte.


 Bei einer Pause bekommen wir Besuch von einer Herde Schafe.


 Unser letzter Campspot im Iran.





Ich verbrachte zwei Monate im Iran und hab viele tolle und unglaublich gastfreundliche Menschen getroffen. Viele der Leute, die ich getroffen habe leiden unter der Diktatur und wünschen sich ein freieres Land. Doch das ändert nichts an ihrer Lebensfreude, die ich kennengelernt habe. In den europäischen Medien bekommt man meistens nur schlechte Nachrichten über Iran mit. Doch ich habe dieses Land als eines der sichersten Reiseländer empfunden. Die Leute sind unglaublich nett und hilfsbereit.


Strecke: 9020km, Zeit: 559 Stunden, 84564 Höhenmeter