Sonntag, 7. Oktober 2018

02.06.18 - 03.07.18

Vor ab:
Ich habe mich jetzt doch dazu entschlossen ab und zu etwas zu schreiben. Ich wurde und werde von sehr vielen von euch unterstützt. Hiermit will ich euch jetzt auch an meinen Erlebnissen teilhaben lassen. Wie oft etwas kommt werden wir sehen. Das werde ich wohl von Zeit und Internet abhängig machen. Da ich feststellen musste, dass es über Google Docs komplizierter ist, als ich dachte, greife ich jetzt doch auf einen klassischen Blog zurück.

Der Drahtesel

Die letzten Wochen waren ein auf und ab der Gefühle. Nachdem ich los bin habe ich mich immer wieder gefragt, wieso ich so einen Blödsinn überhaupt mache. Aber es wird mir immer mehr klar wieso. Ich bin jetzt seit genau 32 Tagen unterwegs. Gefahren bin ich über 1600km, saß 95h auf dem Rad und hab 7332 Höhenmeter gemacht. Das ist meine ungefähre Strecke bis jetzt. (Vielen Dank Carmen, die diese schöne Karte angefertigt hat) Die Strecke von Maribor nach Ljubljana ist noch nicht eingezeichnet.


Von Breisach aus fuhr ich einen Teil des Rheinradwegs nach Konstanz. Hierbei überquerte ich mehrmals die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz. Von  dort aus ging es südlich um den Bodensee und durch Österreich nach Lindau. Nach einer Nacht auf der Parkbank (Lindau ist unglaublich teuer und es gab keinen Platz fürs Zelt) fuhr ich über das Allgäu nach München. Schon bis München habe ich wirklich sehr nette Begegnungen gehabt und tolle Gespräche geführt. Einen Nachmittag verbrachte ich mit Frank. Wir radelten und tranken einen Nachmittag gemeinsam. Es war echt genial und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen in Karlsruhe. Nachdem ich einige erlebnissreiche Tage in Konstanz und München verbracht habe, kam dann die Zeit bei der ich keine Leute mehr anfahren konnte, die ich kannte. Von München fuhr ich nach Passau. Es ist eine kleine schöne Stadt. Weiter ging es nach Linz. Kurz nach Linz lernte ich, bei der Suche nach einem Schlafplatz, Gabriel aus Paris kennen. Gemeinsam fuhren wir noch drei Tage den Donauradweg bis Wien. In Wien verbrachten wir nochmal gemeinsam drei Tage. Wir hatten das Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, da an dem Wochenende das Donauinselfest stattfand. Ein großes kostenloses Festival. Allerdings besuchten wir es beide nur einen Abend, da wir am Samstag weiter fuhren. Was aber meinen Geldbeutel zu gute kam.
Er fuhr weiter in Richtung Bratislava und ich in Richtung Graz. Von Graz aus fuhr ich nach Maribor an der Drava und in das erste nicht deutschsprachige Land. Kaum über der Grenze überstrapazierte ich mein Knie und pausierte erst einmal vier Tage in Maribor. Doch es war schön zu entspannen. Das Wetter war die Tage auch nicht besonders einladend. Es windete und regnete ordentlich. Trotzdem sah ich mir die Stadt an, besuchte zwei kostenlose Konzerte (Cubismo, Dub Fx) und machte einen Ausflug auf den Berg Pohorje. (Auch in Maribor fand ein kostenloses Festival Namens Lent Festival statt)
In den Tagen in Maribor wurde es mir nicht langweilig. Ich lernte ständig neue Leute kennen. Meistens Radler auf der Durchreise. Wie zum Beispiel einen deutschen Liegeradfahrer, ein französisches Pärchen (mit denen ich einen Abend lecker kochte und wir viele Informationen und Geschichten austauschten), einen schweizer Radfahrer und eine Gruppe Slowenen in meinem Alter. Bei Tomasz und Metka kann ich jetzt auch in Ljubljana auf der Couch übernachten. Ich hab bis jetzt schon viele tolle Begegnungen gehabt und würde sie am liebsten alle erwähnen, aber das wird fast unmöglich sein. Nach der Pause, die meinem Knie auf jeden Fall gut getan hat, bin ich jetzt seit zwei Tagen wieder unterwegs. Da ich mein Knie jetzt etwas mit Vorsicht behandeln muss, fahre ich die Strecke nach Ljubljana in drei statt in zwei Tagen. Somit landete ich gestern bei der Suche nach einem Platz fürs Zelt bei einem kleinen Bauernhof. Mit Händen und Füßen versuchte ich dem Ehepaar klar zu machen, dass ich einen Platz für mein Zelt suche. Daraufhin luden sie mich gleich noch auf einen Kaffee ein und erklärten mir mit Hilfe von Google und Zeichensprache, dass ihre Tochter,  mit Freund und ihr Sohn bald zurückkommen würden. Diese sprachen Englisch, somit verbrachten wir den Abend mit eigenem Wein trinken und Wurstplatte essen. Ja, auch ich hab Wurst gegessen. Sie bestand aus dem Fleisch der eigenen Tiere und ich muss sagen, dass sie echt lecker war. Ich werde wohl auf meiner Reise noch ein paar mal in die Situation kommen etwas zu essen, was ich wohl daheim nicht essen würde.

Passau.

Für mehr Windschnittigkeit…

Mit Gabriel den Abend an der Donau ausklingen lassen

Noch in Österreich, Steiermark.

Auf dem Weg von Wien nach Graz geht es über den Semmeringer Pass ganz schön hoch.

An einem windigen Tag wird auch mal hinter einem Supermarkt gekocht.

Am Radfahren (wie man an den Straßen sieht noch in Österreich)

Meine französischen Bekanntschaften Caro und Benoit

Die slowenische Familie mit dem Bauernhof

Nicht nur ich mag den Honig aus Krieglach zum Frühstück.

Kaum habe ich in einem Café (für WLAN) mein Handy aus der Hand gelegt werde ich wieder angesprochen.
Es sind Hana und Matic, ein slowenisches Ehepaar, die fragen wo meine Reise hingeht. Wir kamen ins Gespräch und ich erzählte ihnen von meinem Knie. Hana meinte sofort, dass ich zu ihrem Bruder sollte, da er Physiotherapeut ist. Somit kontaktierte sie ihren Bruder und damit nicht genug. Sie luden mich ein bei ihnen zu schlafen und gaben mir noch Tipps für Ljubljana. Das Angebot mit dem Schlafen musste ich leider ablehnen, da ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht  viel gefahren bin. Nachdem ich bei Hanas Bruder (der auch Matic heißt) war, traf ich draußen im Hof auf deren Großvater, der so wie ich ehemaliger Werkzeugmechaniker ist. Er hat sogar eine kleine Werkstatt mit alten deutschen Maschinen, wie eine Jung Schleifmaschine, oder eine Deckel Fräsmaschine. Bruder Matic und ihr Großvater luden mich ebenfalls nochmal ein, bei ihnen zu übernachten und so führte eins zum anderen und ich sagte zu. Somit endete der Radeltag nach 28km. Es war genial. Ich entspannte erstmal im Garten und schwomm im selbstgebauten Pool. Am Abend kochten Matic, Hana und ich. Es stellte sich heraus, dass die zwei Hobbykünstler sind und spielten mir ein paar ihrer eigenen Lieder vor. Zudem malt Hana auch. Im Laufe des Abends tranken wir mit Opa, Bruder Matic und Freundin selbstgebrannten Whisky, Sauerkirschlikör, Kirschschnaps und slowenisches Bier. Was alles außerordentlich gut schmeckte. ;) Am Morgen bekam ich noch mal eine Physiotherapie Einheit und frühstückte entspannt mit Hana. Matic war leider schon bei der Arbeit. Nachdem ich alles gepackt hatte schwang ich mich wieder aufs Rad und wurde sehr herzlich verabschiedet. Zudem steckten sie mir noch selbstgemachte Marmelade, Ajvar und Pesto zu. Die Zutaten sind alle aus dem eigenen Garten.
Die restliche Fahrt bis Ljubljana war sehr schön. Es ging ein bisschen durch die Berge und am Schluss gut bergab.

Auf dem Weg nach Ljubljana. Pause in Trojane.

Das war im Groben mein letzter Monat. Ich habe noch viel mehr erlebt, aber alles kann ich hier nicht schreiben. Trotzdem hoffe ich, dass ihr einen guten Einblick bekommen habt und Spaß am Lesen hattet.
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